Zubereitungszeit 15 Minuten
Kochzeit 10 Minuten
Portionen 4 Personen
Schwierigkeit Einfach

Die Currywurst ist wohl das bekannteste deutsche Streetfood und ein wahres Kulturgericht. Ihre Geschichte beginnt im Jahr 1949 in Berlin, als Herta Heuwer das erste Mal Bratwurst mit einer würzigen Tomatensauce und Currypulver servierte. Was als einfache Idee begann, wurde zu einem der beliebtesten Snacks Deutschlands.

Heute werden jährlich etwa 800 Millionen Currywürste in Deutschland verzehrt. Jede Region hat dabei ihre eigene Interpretation – von der Berliner Art mit Ketchup und Curry bis hin zu ausgefallenen Varianten mit selbstgemachten Saucen.

Die Entstehungsgeschichte

Am 4. September 1949 erfand Herta Heuwer in Berlin-Charlottenburg die Currywurst. An ihrem Imbissstand in der Kantstraße experimentierte sie mit verschiedenen Zutaten und kreierte eine Sauce aus Tomatenmark, Worcestershiresauce und Currypulver – damals noch exotische Gewürze, die britische Soldaten mitgebracht hatten.

Die neue Kreation war ein sofortiger Erfolg. Heuwer ließ sich ihre Sauce sogar patentieren und führte ein regelrechtes Currywurst-Imperium auf. Der Rest ist Geschichte: Die Currywurst eroberte erst Berlin, dann ganz Deutschland und wurde zum Symbol für pragmatische deutsche Küche.

Zutaten für die Currysauce:

  • 400 ml passierte Tomaten
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 große Zwiebel, fein gewürfelt
  • 2 Knoblauchzehen, gepresst
  • 2 EL Currypulver
  • 1 TL Paprikapulver edelsüß
  • 1 Prise Cayennepfeffer
  • 2 EL Worcestershiresauce
  • 1 EL brauner Zucker
  • 1 TL Apfelessig
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 2 EL Öl zum Anbraten

Für die Currywurst:

  • 4-6 Bratwürste (idealerweise ohne Darm)
  • Currypulver zum Bestreuen
  • Frisches Weißbrot oder Pommes als Beilage

Zubereitung der Currysauce:

  1. Zwiebeln anschwitzen: Das Öl in einem Topf erhitzen und die gewürfelten Zwiebeln glasig anschwitzen. Den gepressten Knoblauch hinzufügen und kurz mitbraten.
  2. Gewürze rösten: Currypulver, Paprikapulver und Cayennepfeffer hinzufügen und unter ständigem Rühren etwa 30 Sekunden rösten, bis sie duften.
  3. Tomaten hinzufügen: Tomatenmark einrühren und kurz anrösten. Dann die passierten Tomaten dazugeben und alles gut verrühren.
  4. Würzen: Worcestershiresauce, braunen Zucker und Apfelessig einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Köcheln lassen: Die Sauce etwa 15-20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis sie eine sämige Konsistenz erreicht hat. Gelegentlich umrühren.
  6. Abschmecken: Die Sauce final abschmecken und bei Bedarf nachwürzen.

Zubereitung der Bratwurst:

  1. Würste braten: Die Bratwürste in einer Pfanne oder auf dem Grill von allen Seiten gleichmäßig bräunen, bis sie schön goldbraun sind.
  2. Schneiden: Die fertigen Würste in mundgerechte Stücke schneiden – traditionell in etwa 2-3 cm große Scheiben.
  3. Sauce hinzufügen: Die Wurststücke mit der warmen Currysauce übergießen.
  4. Servieren: Mit zusätzlichem Currypulver bestreuen und mit Weißbrot oder Pommes servieren.

Regionale Variationen

Berliner Art: Die klassische Variante mit Ketchup-basierter Sauce und reichlich Currypulver. Oft wird die Wurst ohne Haut serviert.

Ruhrgebiet-Style: Hier wird die Currywurst oft mit Pommes serviert und die Sauce ist meist etwas schärfer gewürzt.

Hamburger Variante: In Hamburg wird die Currywurst häufig mit einer süßlicheren Sauce serviert, die mit Apfelmus verfeinert wird.

Perfekte Beilagen

Die klassische Currywurst wird traditionell mit Weißbrot oder Brötchen serviert. In vielen Regionen sind auch Pommes frites eine beliebte Beilage.

Modern interpretiert passt auch ein frischer Krautsalat oder Gurkensalat hervorragend zur würzigen Currywurst und sorgt für eine erfrischende Note.

Tipps für die perfekte Currywurst

Wurstauswahl: Verwenden Sie qualitativ hochwertige Bratwurst. Ideal sind Würste ohne Naturdarm, da sie sich besser schneiden lassen.

Sauce-Konsistenz: Die Sauce sollte nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick sein. Sie sollte gut an der Wurst haften bleiben.

Gewürze: Experimentieren Sie mit verschiedenen Currypulvern – von mild bis scharf ist alles möglich. Ein Hauch von Zimt oder Ingwer verleiht der Sauce eine besondere Note.

Aufbewahrung: Die Currysauce lässt sich gut vorbereiten und hält sich im Kühlschrank etwa 3-4 Tage. Sie wird beim Aufwärmen sogar noch aromatischer.

Die Currywurst heute

Heute ist die Currywurst mehr als nur ein Imbiss-Snack. Sie hat ihren Platz in der gehobenen Gastronomie gefunden und wird in unzähligen Variationen angeboten – von der veganen Version bis hin zur Gourmet-Currywurst mit exotischen Gewürzen.

Berlin ehrt seine kulinarische Erfindung sogar mit einem eigenen Museum: Das Deutsche Currywurst Museum Berlin erzählt die Geschichte dieses besonderen Gerichts und zeigt seine kulturelle Bedeutung für Deutschland.

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