Zubereitungszeit 45 Minuten
Ruhezeit 2 Stunden
Backzeit 15-18 Min.
Ergebnis ca. 30 Stück

Nürnberger Lebkuchen sind weit mehr als nur Weihnachtsgebäck – sie sind ein Stück deutscher Kulturtradition. Seit dem 14. Jahrhundert werden diese würzigen, weichen Honigkuchen in der fränkischen Stadt gebacken und haben sich zu einem der berühmtesten deutschen Exportgüter entwickelt.

Das Besondere an echten Nürnberger Lebkuchen ist ihre einzigartige Gewürzmischung und die Verwendung von Honig statt Zucker. Diese Kombination verleiht den Lebkuchen ihren unverwechselbaren Geschmack und ihre saftige Konsistenz, die sie wochenlang frisch hält.

Die Tradition der Nürnberger Lebkuchen

Nürnberg war bereits im Mittelalter ein wichtiger Handelsknotenpunkt für exotische Gewürze aus aller Welt. Die Lebkuchenbäcker, auch "Lebküchner" genannt, nutzten diese Vielfalt und entwickelten ihre geheimen Rezepturen. Heute ist der Begriff "Nürnberger Lebkuchen" sogar EU-weit geschützt – echte Nürnberger Lebkuchen dürfen nur in und um Nürnberg hergestellt werden.

Zutaten für den Lebkuchenteig:

  • 500 g Honig (flüssig)
  • 100 g brauner Zucker
  • 100 g Butter
  • 2 Eier
  • 600 g Mehl
  • 1 TL Natron
  • 2 TL Lebkuchengewürz
  • 1 TL gemahlener Zimt
  • 1/2 TL gemahlene Nelken
  • 1/2 TL gemahlener Ingwer
  • 1/4 TL gemahlene Muskatnuss
  • Abrieb einer unbehandelten Zitrone
  • 100 ml warme Milch

Für die Glasur:

  • 200 g Puderzucker
  • 3-4 EL Zitronensaft
  • 1 Eiweiß
  • Mandeln zum Verzieren (optional)

Zubereitung:

  1. Honigmasse vorbereiten: Den Honig zusammen mit dem braunen Zucker und der Butter in einem Topf langsam erwärmen, bis alles geschmolzen ist. Nicht kochen lassen! Anschließend abkühlen lassen.
  2. Eier hinzufügen: Die Eier in die lauwarme Honigmischung einrühren.
  3. Trockene Zutaten mischen: In einer großen Schüssel Mehl, Natron und alle Gewürze vermischen. Den Zitronenabrieb hinzufügen.
  4. Teig kneten: Die Honig-Ei-Mischung zu den trockenen Zutaten geben und die warme Milch nach und nach hinzufügen. Alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
  5. Ruhezeit: Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 2 Stunden, besser über Nacht, im Kühlschrank ruhen lassen.
  6. Formen: Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 8-10 mm dick ausrollen. Mit runden Ausstechformen Kreise ausstechen oder mit einem Glas etwa 6-7 cm große Kreise schneiden.
  7. Backen: Die Lebkuchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und bei 175°C (Umluft 150°C) etwa 15-18 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind.
  8. Glasur vorbereiten: Während die Lebkuchen abkühlen, Puderzucker, Zitronensaft und Eiweiß zu einer glatten Glasur verrühren.
  9. Glasieren: Die noch warmen Lebkuchen mit der Glasur bestreichen und nach Belieben mit Mandeln verzieren.

Das perfekte Lebkuchengewürz

Das Herz eines jeden guten Lebkuchens ist die Gewürzmischung. Während Sie fertiges Lebkuchengewürz kaufen können, ist eine selbstgemachte Mischung oft aromatischer:

Klassische Mischung: 4 TL Zimt, 2 TL gemahlene Nelken, 2 TL Ingwer, 1 TL Kardamom, 1 TL Muskatnuss, 1 TL Piment, 1 TL Koriander

Tipp: Mahlen Sie die Gewürze möglichst frisch selbst oder kaufen Sie sie in kleinen Mengen, da sie schnell ihr Aroma verlieren.

Verschiedene Lebkuchen-Arten

Elisenlebkuchen: Die Königsklasse der Lebkuchen mit mindestens 25% Nüssen und Mandeln, dafür maximal 10% Mehl. Besonders zart und aromatisch.

Braune Lebkuchen: Die klassische Variante mit Mehl als Hauptbestandteil, wie unser Rezept.

Weiße Lebkuchen: Mit hellem Honig oder sogar ohne Honig gebacken, milder im Geschmack.

Tipps für perfekte Lebkuchen

Konsistenz: Der Teig sollte geschmeidig sein, aber nicht zu weich. Bei Bedarf etwas mehr Mehl hinzufügen.

Lagerung: Lebkuchen werden mit der Zeit sogar besser! In einer luftdichten Dose halten sie wochenlang und entwickeln ihr volles Aroma.

Honig-Qualität: Verwenden Sie hochwertigen, aromatischen Honig. Akazienhonig ist besonders mild, Waldhonig kräftiger.

Oblaten: Traditionell werden Lebkuchen auf Oblaten gebacken. Diese verhindern das Anhaften und sind essbar.

Die richtige Aufbewahrung

Frisch gebackene Lebkuchen sind anfangs oft noch etwas fest. Das ist normal! Bewahren Sie sie in einer luftdichten Dose auf, gerne mit einem Apfelschnitz für extra Feuchtigkeit. Nach einigen Tagen werden sie weich und saftig.

Bei richtiger Lagerung halten Lebkuchen mehrere Monate. Viele Bäcker schwören darauf, dass Lebkuchen erst nach Wochen ihr optimales Aroma erreichen.

Moderne Variationen

Während die klassischen Lebkuchen zeitlos sind, können Sie gerne experimentieren:

Schokoladen-Lebkuchen: Ersetzen Sie 50g Mehl durch Kakaopulver für eine schokoladige Note.

Nuss-Lebkuchen: Fügen Sie 100g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln hinzu für extra Geschmack.

Frucht-Lebkuchen: Candierte Früchte oder Trockenfrüchte machen die Lebkuchen noch festlicher.

Lebkuchen als Geschenk

Selbstgemachte Lebkuchen sind ein wunderbares Geschenk zur Weihnachtszeit. Verpackt in schönen Dosen oder Tüten, verziert mit Schleifen, bringen sie garantiert Freude.

Sie können die Lebkuchen auch individuell mit verschiedenen Glasuren und Verzierungen gestalten – von klassisch weiß bis hin zu bunten Streuseln ist alles möglich.

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